Die Zeitschrift Chip berichtete nun über die Vorgehensweise des Bundestrojaners und will etwas Licht in die Dunkelheit gebracht haben. Demnach ist die als "Bundestrojaner" bezeichnete Software eher eine Wanze, eine Software die direkt durch den physikalischen Zugriff auf dem Rechner der Zielperson installiert wird. Die Behörden müssen sich also einen direkten Zugang zum System verschaffen, z.B. in die Wohnungen eines Verdächtigen eindringen.
Der eigentliche Angriff auf den PC erfolge durch physischen Zugriff auf den Rechner, brichtet Chip. Ein BKA-Team dringt heimlich in die Wohnung ein und zieht Kopien von allen Festplatten. Diese Daten analysiert dann der BKA-Software-Entwickler und bastelt ein Tool, das perfekt auf die Rechner-Umgebung zugeschnitten ist.
" Das modular aufgebaute Programm finde seinen Weg in den Ziel-PC ebenfalls auf, eher analoge Weise: Spezialisten machen die Wohnung noch einmal auf und installieren das Tool. Das Programm gleicht also eher einer Überwachungswanze als einem Trojaner."
Damit eine installierte Firewall keinen Alarm schlägt, wird diese entsprechend konfiguriert.
Sollte die Zielperson die Daten auf dem PC verschlüsseln, so könnten beispielsweise direkt die Tastatureingaben abgefangen und an das BKA übertragen werden. Auch Passwörter würden so ihren Weg zum BKA finden.
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